Ich gebe es zu, ich habe mangels Sprachkenntnis noch nicht viel Ahnung von der japanischen Filmszene. Aber ich habe vorhin eine wundervolle Idee für eine großartige Komödie gehabt. Vielleicht etwas fern der Realität, aber sehr unterhaltsam. Wir wissen ja: In Japan kann alles passieren.
Das wird dann so aussehen:
Die Handlung beginnt in der 47.-größten Stadt Japans, also in Toyonaka. Dort führt unsere Hauptperson, nennen wir ihn mal Takeo Ichi, ein Leben als Rechtsanwalt in einer Feld-Wald-und-Wiesen-Kanzlei, ein wenig Nachbarschafts-Streit, ein paar Verkehrsdelikte, nichts wildes. Da bleibt neben der Arbeit noch genug Zeit, um sich für eine große Volkspartei ein wenig politisch zu betätigen. Das Fähnchen-in-der-Fußgängerzone-Verteilen und Plakate-Kleben sorgt schnell für den gewünschten Erfolg, Herr Ichi wird schnell "Stadtrat Ichi". Da bleiben natürlich ein paar Homestories von der glücklichen Familie nicht ohne Folgen, ohne große politische Leistungen beginnt der unglaubliche Aufstieg, Herr Ichi wird Abgeordneter des Landtags von der Präfektur Osaka, in der Toyonaka liegt.
In der großen politischen Welt der Präfektur-Politik macht sich "Abgeordneter Ichi" schnell einen Namen, er wird mangels Alternativen und durch die politische Tapsigkeit eines politischen Konkurrenten mit der Figur eines Sumoringers schnell Gouverneur der Präfektur.
Verglichen mit seinem Heimatort Toyonaka ist er jetzt am Ziel angelangt, er dreht jetzt am großen politischen Rad. Und erliegt den Reizen der Teilzeit-Pressesprecherin einer Drogeriemarkt-Kette. Mit ihr führt "Gouverneur Ichi" ein heimliches Doppelleben in der Präfekturhauptstadt. - Dumm ist dabei nur, dass die Präfektur-Hauptstadt zu klein ist, um das Doppelleben zu verstecken. Es kommt wie es kommen muss. Die gehörnte Ehefrau macht das, was sie schon am Anfang hätte tun sollen: Sie nimmt sich einen guten Anwalt... Herr Ichi bleibt zwar weiter "Gouverneur Ichi", hat aber sonst nichts mehr. Dafür hat seine 17-jährige Tochter jetzt mehrere Pferde und seine Ex-Frau ein neues Cabrio.
Da Herr Ichi nichts mehr hat, zieht er in die kleine Kammer unter der Treppe in der Mansarden-Wohnung von der Pressesprecherin. Dort ist es ihm aber zu kalt, also wärmt er sich in ihrem Bett auf. Durch das gleichzeitige Trinken aus eine Flasche "Suntory Green Espresso" wird die Pressesprecherin schwanger.
Da besinnt sich "Gouverneur Ichi" auf die Worte eines verstorbenen Gouverneur-Kollegen aus der südlichsten Präfektur der Republik, der sich in Interviews immer über die Oberlippe geleckt hat und viele Sätze mit dem Ausruf "Freunde" begonnen hat. An mehr erinnert sich Herr Ichi nicht...
Das reicht er aber, seine Freunde helfen ihm, sie beraten ihn immer ehrlich und kostennneutral... Vor allem, wenn es um die Wahl eines Urlaubsortes geht, kann sich "Gouverneur Ichi" auf die Expertise seiner Freunde verlassen. Dafür verschafft er seinen Freunden etwas, dass man eigentlich nicht mit Geld kaufen kann, nämlich gesellschaftliche Anerkennung.
Neben "Gouverneur Ichi" wird sogar ein verkrachter Medizinstudent, der sich zum neureichen Chef einer Drückerkolonne für Geldanlagen hochgearbeitet hat, plötzlich zu einem angesehenden Unternehmer. Als sich dieser Unternehmer auch noch die Oberlippenbehaarung entfernt, darf er sich in der Öffentlichkeit mit einer beliebten, wenn auch nur mäßig begabten Schauspielerin zeigen (Anmerkung: Die Schauspielerin kann NICHT von Katja Riemann gespielt werden, besser Simone Thomalla.)
Dieses von der Presse inzwischen als "Power-Couple" bezeichnete Paar beflügelt im Gegenzug den Aufstieg von Herrn Ichi und der ehemaligen Teilzeit-Pressesprecherin.
Als das nominelle Staatsoberhaupt wegen einer Kleinigkeit beleidigt zurücktritt, kommt es zum nächsten, großen "die Treppe-Aufwärts-Stolperer" von Herrn Ichi. Weil er aus dem richtigen Teil des Landes kommt, die richtige Religion hat und ein Mann ist, darf er als Gegenpol zur Regierungschefin das höchste Amt im Staate warmhalten. Auch der gesellschaftlich eigentlich verpönte Körperschmuck der ehemaligen Teilzeit-Pressesprecherin wird akzeptiert.
"Präsident Ichi" genießt das Leben im Rampenlicht, er macht Staatsbesuche, die ihn bis nach Deutschland führen. Dort darf er sogar seiner neuen Lieblingsbeschäftigung nachgehen, er darf Dinge einweihen. Zum Beispiel Fabriken, Autobahnen oder Messen. Hauptsache, er muss dort keinen Eintritt bezahlen.
Als er auf einem Staatsbesuch im fernen Dubai weilt, berichtet eine große Boulevard-Zeitung, dass er sich das Geld für seine mäßig hübsch verklinkerte Einfamilienbutze von der Ehefrau eines Freundes geliehen hat.
Über diese Berichterstattung ist Herr Ichi so aufgebracht, dass er alle Freunde anruft, die er kennt...
Und ihnen auf der Mailbox mit allen Schlagwörtern droht, die er im Latein-Unterricht gelernt hat.
Plötzlich steht "Präsident Ichi" im Sturm der Kritik. Alles, was er macht, geht daneben. Der Höhepunkt ist ein Fernsehauftritt, in der er sich von einem alternden Journalisten und der Betreiberin einer überteuerten Frühstückspension (Übernachtung 150€) peinliche Fragen stellen lassen muss.
Ich gebe es zu, der Story fehlt noch das knackige Ende... Mir schwebt da vielleicht was mit einem Konklave, dem Petersdom und weißem Rauch vor...
Ideen zur Besetzung:
Herr Ichi: Til Schweiger oder Lothar Matthäus
Die Pressesprecherin: Daniela Katzenberger
Sein Amtsvorgänger als Gouverneur: Ein Wildecker Herzbube
Chef der Drückerkolonne: Martin Semmelrogge
Chefredakteur der großen Boulevard-Zeitung: Karl-Theodor zu Guttenberg (braucht dann etwas Gel in den Haaren)
Betreiberin der Frühstückspension: Andrea Kiewel
alternder Journalist: Ulrich Wickert
Ex-Ehefrau von Herrn Ichi: Margot Käßmann
Tochter von Herrn Ichi: Angelina Jolie
Pferd von der Tochter von Herrn Ichi: Doris Schröder-Köpf
Wenn ich in Japan bin, werde ich Euch über den Fortgang der Dreharbeiten auf dem Laufenden halten.
Ganz ehrlich jetzt? So eine hanebüchene Story würde doch kein Mensch glauben.
AntwortenLöschenEin japanischer Präsident, der nicht genügend Ehre im Leib hat, um nach soviel selbst verschuldetem Mist wenigstens anständig zurückzutreten oder besser noch, sich gleich rituell zu entleiben - das ist doch wirklich völlig unglaubwürdig.
Ich fände allerdings für die Verfilmung tatsächlich Til Schweiger als Darsteller besser - nur er kann diese scheinbar aufrichtige, tatsächlich aber durch und durch geheuchelte Reue perfekt darstellen, die für diese Rolle als - ähem - japanischer Präsident nötig ist.
Die beste Besetzungsidee im " Präsident-Ichi"-Film finde ich: Doris Schröder-Köpf als Pferd! (Stute.
AntwortenLöschenGruß: Die vodafoneeasypaketinhaberin.
:-)) Auf das Ende bin ich sehr gespannt...könntest Du nicht vielleich schon mal ein bisschen...?
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