Sonntag, 6. Januar 2013

Ein neues Jahr, ein neues Glücksspiel!

Ich wünsche allen Lesern, Nichtlesern und von Lesern-darüber-erzählt-Bekommern ein frohes und gesundes neues Jahr.





















Das Jahr 2013 ist übrigens gemäß des chinesischen Horoskops das Jahr der Schlange... Da wundert es mich doch sehr, dass das Buch Bettina Wulff schon im letzten Jahr erschienen ist. Aber gut, dann haben wir das schon mal hinter uns. - Was kann jetzt wohl noch kommen? Vielleicht ein Familien-Ratgeber in Co-Produktion von Kristina Schröder, Ursula von der Leyen und Lothar Matthäus... Die drei haben ja sonst nix zu tun.

Ich muss noch einen Nachtrag vom letzten Jahr nachreichen: Die Aussage "Wir haben die Feiertage auf Okinawa verbracht" klingt weniger prahlerisch wenn ich jetzt noch ergänze, dass wir dort mit einem Billigflieger hingeflogen sind.
Auch bei asiatischen Billigfliegern muss man im Service Abstriche machen, man kann also nicht viel erwarten. Man bekommt ungefähr den Service, den man bei der Deutschen Bahn in der 2.Klasse bekommt. Man muss also für alles bezahlen, aber mit drei Unterschieden: Es ist deutlich billiger, die Verkehrsmittel sind sauberer und die Getränke werden mit einem Lächeln serviert.
Billigflieger, oder wie sie sich selber gerne nennen: "Low-Cost-Carrier" funktionieren überall auf der Welt nach dem gleichen Prinzip: Die Flieger müssen voll sein; alles was Gewicht verursacht, muss bezahlt werden... Oder es bleibt draußen.
In Asien geht man dabei ein paar besondere Wege: Eine asiatische Low-Cost-Carrier-Stewardess wiegt im einsatzbereiten Zustand (angezogen, frisiert und geschminkt) maximal 32 Kilo.
Da könnte sicht die Firmen Easyjet und Airberlin eine Scheibe von abschneiden, dort schleppt jede Stewardess ja alleine 800 Gramm Stuckatur-Gips als unnützen Ballast im Gesicht herum.

Weil die asiatischen Billigflieger so viel Gewicht an den Saftschubsen sparen, gibt es dort dicke, buntbebilderte Bordmagazine. Das Bordmagazin der AirAsia hört auf den protzigen Namen "Travel 3 sixty", damit wird klar: Bescheuerte Namen mit schwer verständlichen Buchstaben-Ziffern-Kombinationen sind kein alleiniges Merkmal von Casting-Bands.
Da ich leider keinen geeigneten Stift dabei hatte, um den Boden der AirAsia-Spucktüten auf der Innenseite mit Konfuzius-Zitaten zu versehen, habe ich das Bordmagazin durchgeblättert: In einem Bericht über die angeflogenen Ziele und ihre Neujahrbräuche war ein kurzer Artikel über verrückte Neujahrsbräuche aus aller Welt.
In diesem Artikel hat auch Deutschland Erwähnung gefunden. Man fand es nämlich bemerkenswert, dass die Deutschen seit 40 Jahren sich zum neuen Jahr immer wieder einen alten, schwarz-weißen Fernsehsketch mit einer Rentnerin und einem betrunkenen Butler in einer fremden Sprache ansehen, dessen genauer Inhalt ihnen im Vorspann auch noch erklärt werden muss.
Das zeigt doch: "Verrückt" ist immer eine Frage des Blickwinkels.

Wir haben zum Jahreswechsel hier genau das gemacht, was die Japaner auch machen: Zuviel essen und danach in den Tempel gehen. Japanische Neujahrsbräuche kann man hier bei Wikipedia nachlesen. Der Artikel lässt aber einen Neujahrsbrauch aus, der mich sehr begeistert hat: Den, der oder das Fukubukuro.
Ich erwähnte bereits, dass Glücksspiel in Japan illegal ist, es gibt aber drei Ausnahmen: Pachinko, eine Lotterie und Fukubukuro.
Pachinko ist laut und langweilig, die Lotterie ist wie in Deutschland auch: Man kauft sich ein Los und es gewinnt jemand anderes.
Fukubukuro ist hingegen die ideale Kombination von Konsum und Glückspiel, es handelt sich um fertig gepackte und verschlossene Glückstüten, die man in den ersten Tagen des neuen Jahres in vielen Geschäften kaufen kann. In diesen Tüten befindet sich Ware aus dem Geschäft, die weg muss und deshalb erheblich reduziert ist. Wenn man also bei einem japanischen Juwelier eine Fukubukuro-Tüte kauft, dann kauft man die "Juwelen im Sack".
Ich habe mir am 2. Januar so eine Fukubukuro-Tüte von Swatch gekauft, für umgerechnet 55€ gab es eine Fünftuhr für mich und eine Zweituhr für die beste Ehefrau, die ich je hatte. Was will man mehr?
Nächstes Jahr bin ich vorbereitet, dann gehe ich gleich gucken, ob es diese Glückbeutel auch beim Obsthändler gibt.... Vielleicht gibt es dort dann einen Beutel mit sechs Erdbeeren, einer Ananas und zwei Äpfeln. Wenn der Preis unter 20 Euro liegt, dann ist es ein Schnäppchen.

Aber bis es soweit ist, melde ich mich noch das eine oder andere Mal. Versprochen.

1 Kommentar:

  1. 32 Kilo inklusive Klamotten? Oha, können die dann überhaupt noch etwas tragen? Das müssen ja dürre Bohnenstangen sein ...

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