Sonntag, 23. September 2012

Aufatmen im Dauerregen

Die Sommerpause ist zu Ende, es ist viel passiert...

Also gut, wollen wir mal nicht, übertreiben, aber es ist in den letzten vier Wochen schon einiges passiert. Der Sommer, der wohl selbst für japanische Verhältnisse lang gewesen ist, hat uns den letzten Nerv geraubt. Kurz fürs Protokoll: Heute ist der 23. September, heute ist der erste Tag seit  Juli an dem die Höchsttemperaturen nicht um die 30 Grad gelegen haben. Dazu regnet es noch kräftig.
Vor allem kommt auch wieder etwas Dynamik in die Temperaturen, will sagen, es kühlt sich abends etwas stärker ab. 33 Grad am Tag sind doppelt nervig, wenn die Nachttemperaturen bei 29 Grad liegen.

Aber das ist ja nun vorbei, der Herbst ist da. Man merkt es hauptsächlich daran, dass es überall bereits Schals und Mützen zu kaufen gibt. Und was man kaufen kann, das wird auch getragen.
Wenn Giorgio Armani sagt, dass es jetzt Zeit für bunte Kaschmir-Pullover ist, dann trägt man die hier auch... Ganz egal, ob es draussen immer noch 26 Grad sind. Giorgio hat es gesagt, also macht man es.
Es wird Zeit, dass Giorgio mal den Deutschen sagt, dass man keine braunen Schuhe zu blauen Anzügen trägt. Nicht mal, wenn man bei der Lada-Niederlassung Görlitz Gebrauchtwagen verkauft.

Außerdem merke ich es daran, dass die beste Ehefrau, die ich je hatte, etwas hat, dass ich in den letzten Wochen schmerzlich vermisst habe... Nämlich kalte Füsse.

Was ist sonst noch passiert?
Wir sind beinahe mobil, unser Auto ist endlich gefunden, gekauft und bezahlt. Aber noch nicht zugelassen, deshalb steht es noch verträumt auf dem Botschaftsgelände herum und wartet auf sein Kennzeichen. Es hat aber schon einen Namen, es heißt "Kiiroi-San". Übersetzt bedeutet das so viel wie "Herr Gelb"... Womit dann auch die Außenfarbe geklärt wäre.
Die Mobilfunkfachverkäuferin muss jetzt sehr tapfer sein, es ist kein Nissan Autech Stelvio geworden, sondern ein profaner Toyota Porte, Fotos werde ich bei passender Gelegenheit nachreichen.

Dann hat man mich an einen Ort geführt, der meinen Vorstellungen von einem Paradies ziemlich nahekommt. Dort kann man auf Touchscreens drücken und kurz darauf kommt Sushi angefahren.

Mein gärtnerischen Aktivitäten machen Fortschritte, nach Basilikum und Koriander habe ich auch erfolgreich Paprika, Chilis und Auberginen geerntet. Der Weg zur autonomen Selbstversorgung ist aber noch lang.

Wir haben live gesehen, wie die deutsche U20-Frauenfußball-Nationalmannschaft ihr WM-Finale gegen die USA verloren hat. Mit 1 zu 0... Und mit Recht, die Amerikanerinnen waren einfach besser. Aber der Sieg hat ihnen auch nix genutzt, sie konnten ihn nicht mit Strömen vom Schampus feiern, denn in Japan darf man erst mit 20 Alkohol trinken, also feiert ein U20-Weltmeister mit Melonen-Limo und Seetang-Crackern (nicht im Bild).




















Dafür haben wir am Freitagabend den Triumph von orangen Handtüchern über kleine Regenschirme im großen Ei miterlebt. Live.

Mehr dazu, wenn ich mit der Bearbeitung der Bilder davon fertig bin. Versprochen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden...


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