Montag, 7. Oktober 2013

Zurückmeldung... Nicht amtlich.

Der Botschaftsangehörigenangehörige lebt noch. Es geht ihm auch gut.
Keine Sorge...
Nachdem ich an meinem Geburtstag und in den Wochen dafür ausreichend Mecker dafür bekommen habe, dass hier seit unserer Rückkehr aus unserem Urlaub Funkstille herrscht, hat mich mein Gewissen ins Neuland geschleppt. Obwohl der Rest von mir lieber beim Sushi-Lunch vor einem Touchscreen sitzen würde.

Es ist ja nicht so, dass hier in den letzten Wochen und Monaten nichts passiert wäre. Im Gegenteil, wir sind beim richtigen Kaiser gewesen, ich habe Bier mit einer Krone aus Softeis mit Pils-Geschmack getrunken und ich habe mich auf unserem Heimaturlaub in Deutschland mal wieder so richtig über die Deutsche Bahn geärgert.
Wenn man mir die Frage stellen würde, was schlimmer ist: Das Bier mit dem Eisschaum oder die Deutsche Bahn, die Antwort wäre leicht. Kein japanisches Bier kann so schlimm sein, dass es die Flitzpiepen der Bahn übertreffen könnte. Nicht mal wenn man es mit Grüntee-Geschmack brauen würde.
Denn ein japanisches Bier sagt mir nicht "Nächster Halt Braunschweig". Vor allem nicht dann, wenn man eigentlich vor 20 Minuten in Hannover ankommen sollte. Ich kann jedem nur raten, seinen Aufenthalt in einem Bahn-Reisezentrum so kurz wie möglich zu gestalten. Denn rein statistisch ist ein Amoklauf dort so überfällig wie ein großes Erdbeben in L.A.

Warum ich hier trotzdem nicht gebloggt habe? Ich hatte eine Schreibblockade...  Oder anderes formuliert: Mein Blick auf Japan hat sich nach unserer Rückkehr aus Hawaii so verändert, dass ich nicht so weiterschreiben konnte. Ich habe mich an viele auf den ersten Blick verrückte Dinge hier so sehr gewöhnt, dass sie fast nicht mehr berichtenswert erscheinen.

















Für mich ist es jetzt völlig normal, dass man hier regelmäßig fiese Fanta-Varianten auf den Markt wirft, die ganz schnell wieder verschwunden sind. Berichtenswert wäre es wohl erst wenn eine von denen schmeckt oder nachts leuchtet.

Selbst die IOC-Entscheidung, die Olympischen Spiele 2020 nach Tokyo zu vergeben, erscheint mir von hier aus sinnvoll. Wenn auch erst auf den zweiten Blick... Aber das ging den meisten Japanern auch nicht anders.
Der Gewöhnungseffekt geht inzwischen sogar so weit, dass mich eine monatliche Stromrechnung von knapp 500 Euro im Sommer nicht mehr schockieren kann. Man denkt einfach kurz nach, ob man eine Hypothek aufnimmt oder besser eine Niere spendet.

Fazit: Ich grübele immer noch darüber, wie es hier weitergehen soll... Vielleicht mit mehr Fotos. Vielleicht aber auch mit was ganz anderem.
Ich halte Euch auf dem Laufenden... Versprochen.