Montag, 3. Dezember 2012

Wieder da, eigentlich sogar wieder zuhause

So, wir sind wieder da.
Die beste Ehefrau, die ich je hatte, und ich sind aus Deutschland zurück.
Die Begrifflichkeit dieser Reise im Diplo-Sprech lautet "Heimaturlaub", wobei dieser Begriff bestimmt noch aus Bonner Zeiten stammt. Ein Aufenthalt in Berlin sollte nicht leichtfertig mit dem Begriff Urlaub in Verbindung gebracht werden.
Wer momentan durch Berlin läuft, der macht keinen Spaziergang, der Begriff "Baustellenbegehung" trifft es eher. Ich habe mich ehrlich gewundert, warum im ganzen Bezirk Mitte auf der Strasse noch keine Bauhelm-Pflicht gilt.
Aber ich bin ja immer Optimist, das Fazit meines Berlin-Besuchs sind zwei Dinge:
Berlin braucht den neuen Flughafen gar nicht, man kann sich auch ganz hervorragend über die S-Bahn ärgern.
Und: Es ist ziemlich egal, wie doof die Verkäuferinnen im "griechische Siegesgöttin"-Town auf dem Tauentzien sind, wenn sie Schuhe in meiner Größe haben, dann muss man es halt ertragen. Die Tage dieses Turnschuh-Rohrpostamtes sind eh gezählt.

Aber ich will nicht zu sehr über Berlin meckern, in Paris war es noch viel schlimmer. Genauer gesagt, an dem Ort von dem die Franzosen immer noch glauben, es wäre ein Flughafen: Paris-CDG. Ich weiß nicht so genau, was der arme Charles de Gaulle seinen Landsleuten angetan hat, aber er hat es bestimmt nicht verdient, dass man einen derart unorganisierten, chaotischen, schlecht beschilderten und mit inkompetentem Personal ausgestatteten Flughafen nach ihm benennt. Aber ich erwähnte ja bereits meinen Optimismus: Paris-CDG ist noch zu retten. Man muss die bestehenden Gebäude nur bis aufs Fundament niederbrennen und dort anschließend den Flughafen Narita klonen. Inklusive des Pesonals.
Das momentane Personal schickt man einfach in die Bretagne und lässt sie dort tun, was sie jetzt auch machen: Nichts richtig.
Aber letztendlich soll es mir auch egal sein, wenn es aus Tokyo irgendwann nur noch Flüge nch Paris gibt, dann nehme ich halt das Schiff. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es einmal so weit kommt... Wenn sich ein Japaner selbst kasteien will, dann fährt er mit Frau und Kind sonntags zu Ikea nach Yokohama. Das ist billiger als ein Flug nach Paris und ungefähr genauso ätzend... Aber sauberer und übersichtlicher.

Dann sind wir noch in der Perle Deutschlands gewesen, in Niedersachsen. Gefühlt waren wir dort sogar ganz alleine. Im direkten Gegensatz zu Tokyo hat sich mir beim Besuch bei der Familie im Weserbergland nur eine Frage gestellt: Wozu baut man dort breite Bürgersteige auf beiden Seiten der Straße, wenn man gar nicht genug Einwohner hat, die dort langlaufen können.
Aber dann könnte ich auch nach dem Grund für die unverschämten Benzinpreise fragen.















Unsere Aktivitäten in Dutschland lassen sich schnell beschreiben: Vollkorn-Käsebrote essen, Freunde treffen, shoppen und Vollkorn-Käsebrote essen.

Dann sind wir wieder zurückgeflogen... Zurück nach Hause.
Fazit: Unsere regelmäßigen Besuche in Deutschland werden im Wesentlichen zwei Zwecke erfüllen, wir können unsere Freunde treffen. Und wir werden dran erinnert, dass es nicht überall so schön wie in Tokyo ist.

Wir haben uns schnell wieder eingelebt, meine akute Hypo-Pescatarisierung, auch Unterfischung oder Sushi-Mangel genannt, wurde schnell korrigiert. Jetzt habe ich wieder den Kampf mit meinen hiesigen Gegnern aufgenommen: Den "Geschwistern Kana", Vorname Hira und Kata.

Über eventuelle Erfolge halte ich Euch auf dem Laufenden.


PS: Ein Besuch auf dem Super-Oktoberfest am Samstag hat es mal wieder gezeigt: In Tokyo ist man nie ganz alleine.


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