Montag, 21. November 2011

Gegen Tokyo-Weh hilft nur...

Zähneputzen!
Auch am letzten Wochenende habe ich wieder unter Anfälle von Tokyo-Weh gelitten. Verbunden mit der Feststellung, dass es manchmal durchaus wünschenswert ist, wenn man das dumme Gelaber von Mitmenschen an der Supermarktkasse nicht versteht. Ich möchte nicht ausschließen, dass Japaner in meiner Gegenwart hirnlose Gespräche über minderwertige Fernsehprogramme und ihre Beziehungen zu Wesen mit dem Namen "Kalle"geführt haben. Aber wenigstens haben sie es leise getan... Und in einer fremden Sprache. Obwohl die im Weserbergland in manchen Bevölkerungsgruppen übliche Grammatik nicht viel mit dem uns bekannten Duden-Deutsch zu tun hat.

Ein anderer Aspekt ist das Wetter, In Tokyo klingen 19 Grad und Sonne in der Vorweihnachtszeit einfach besser als die Berlin-üblichen 5 Grad mit Rauhreif am Morgen. 

Es gibt zwei Möglichkeiten, mich von Tokyo-Weh zu kurieren. Ich könnte einfach versuchen, zu vergessen. Idealerweise unter der schwallweisen Zuführung von Sake. Hilft aber nicht, ich bekomme nicht mehr als ein halbes Glas von dem Zeug runter.
Ich nehme die andere Lösung, ich putze mir die Zähne mit einem Mitbringsel aus Tokyo: Lion. Damit sollen jetzt keine Schokoriegel gemeint sein, sondern das einzig lesbare Wort auf der Zahnpasta-Tube.
Wir hatten nicht genug Zahnpasta mitgenommen, hätten wir mehr mitgenommen, dann hätten wir dafür Übergepäck zahlen müssen. Das mussten wir aber auch so, die SAS ist da erstaunlich humorlos.
Die Situation war absehbar: Irgendwann war die Zahnpasta alle, es bedurfte einer Neuanschaffung. Drogerien gibt es in Tokyo reichlich, irgendwo müssen ja die ganzen Mundschutze verkauft werden, mit denen die Tokyoter ihre Umgebung vor ihren personifizierten Viren schützen.
Dort gibt es auch Zahnpasta, hauptsächlich amerikanische Markenzahnpast zu unglaublichen Preisen. Ich glaube, geizige Japaner kann man bei diesen Preisen an ihrem schlechten Zahnstatus erkennen.
Ich habe auf ein einheimisches Produkt zurückgegriffen, eine blaue Tube aus dem mittleren Preissegment,  gekauft und gehofft, dass es nicht doch Haftcreme ist.













Der Selbstversuch brachte es an den Tag: Zahnpasta... Und zwar Zahnpasta  mit einem Geschmack, den man in Deutschland nicht sofort mit Mundhygiene assoziieren würde: Apfel.
Nicht so richtig der Geschmack eines frischen Apfels, eher der Geschmack von billigem Apfel-Kaugummi aus meiner Kindheit.
Aber es hilft mir in akuten Fällen von Tokyo-Weh. Und gesund für die Zähne ist es wohl auch.
Ich bin mir übrigens sicher, dass es Japaner gibt, die keine Äpfel für 1,50 Euro kaufen. Und das nur, weil die Dinger nach Zahnpasta schmecken.

Sollte das Auswärtige Amt mir die Chance geben, werde ich gerne im Selbstversuch austesten, welche Geschmacksrichtungen es sonst noch gibt... Hoffentlich nicht "Suntory Green Espresso".

Ich halte Euch auf dem Laufenden...

2 Kommentare:

  1. Deinetwegen, weil Du dauernd davon sprichst, habe ich neulich Hello Kitty Zahnbürsten in pink gekauft.
    Na gut, sie sind für meine Nichte.
    Und diese grünen Kaugummies aus unserer Kindheit, die waren doch auch von den Amis, oder? Sowas konnte man doch normal noch gar nicht kaufen. Apfelshampoo aber!

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  2. Hier ne kleine Auswahl an Zahnpasten und Mundwasser....
    http://www.margaret-jj.co.jp/english/products/oralcare.html

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