Sonntag, 28. Juni 2009

Blamage vorprogrammiert

Wie kann man sich als Europäer am schnellsten in Ägypten blamieren?
Man trägt Shorts. Kein Ägypter würde sich jemals in Shorts auf der Strasse zeigen. An Strand und Pool, OK. Aber niemals auf der Strasse. Da wo Frauen, wenn sie Bein zeigen zeigen, meist peinlich angestarrt werden, da werden Männer in Shorts nicht lange angestarrt. Weil die Ägypter dann meist beschäftigt sind, sich das Lachen zu verkneifen.
Dabei ist es völlig egal ob es Bermudas sind, oder die geblümten Badeshorts in Neonfarben, die bei längerem Anschauen zu Netzhautablösungen führen.

Ich habe mich relativ konsequent an diese Regel gehalten, bin in langen Hosen um alle Pyramiden gestapft. In Moscheen und Kirchen sowieso. Nur da wo es ohnehin egal war, da habe ich auch Bein gezeigt. Im ägyptischen Museum.
Da hatte ich allerdings Angst, dass ich mir meine blassen Beine schmutzig mache.
Ich habe auch ein paar Beispiele von Touristen in Shorts gesehen, bei denen ich den Anblick auch peinlich fand. Meist lag es dann aber entweder an den Socken und/oder den FlipFlops, mit denen der Tourist gerade in etwas stand, von dem ich nicht wissen möchte, aus welchem Tier es einmal fiel.
Unser Programm war auch völlig ungeeignet, um es in Shorts zu absolvieren. Ich hätte an manchen Stellen in Kairo hygienische Bedenken gehabt.

Heute Abend brauchten wir keine solchen Bedenken zu haben, wir haben nämlich praktisch meinen Abschied vorgefeiert. Wir waren noch einmal über den Dächern von Kairo, im Al-Azhar-Park. Das Essen war einmal mehr sehr lecker, der Ausblick überwältigend. Außerdem hatten wir noch etwas zu feiern. Petra hält es nämlich heute mit mir genau ein Jahr aus. Wenn das kein Grund zum Feiern ist?

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