Sonntag, 14. Juni 2009

Taxi nach Pyramidien

Heute gibt es mal ein Suchbild, welches Weltwunder ist auf dem Bild rechts versteckt?

Der Samstag ist der einzige Tag, an dem Petra und ich gemeinsam frei haben. An ihrem freien Freitag muss ich morgens noch arbeiten. Habe ich Sonntags frei, muss sie in die Visafabrik. Also können wir nur Samstags ausschlafen...

Samstag, 7.00 Uhr Kairoer Ortszeit, der Wecker klingelt. Warum steht in diesem verd.....tem Reiseführer, dass man am Besten morgens früh zu den Pyramiden fährt?

Arbeiten die Taxifahrer überhaupt schon so früh?
Ein kleines Frühstück, Wasser eingepackt, Sonnenbrille, Sonnencreme, Pässe, Geld, Abmarsch!
Die Taxifahrer arbeiten schon, sogar sehr viele. Wir wenden unsere bewährte Taktik an, die ersten Huper werden weggewunken. Einer von Petras Kollegen von der Botschaft gab uns den Tipp, für die Fahrt zu den Pyramiden auf keinen Fall mehr als 70 Pfund zu bezahlen.
Der Taxifahrer, den wir erwischten, wollte 40. Also los, hoffentlich kommen wir an.
Wir kamen an, aber nicht auf dem direkten Weg. Wir fuhren durch die südliche Vorstadt, vorbei an der Uni und Wohngebieten die aussehen, wie braune Plattenbauten aus der DDR. Nichtsahnend drehte ich meinen Kopf nach links und sah plötzlich eine Pyramide über den Gebäuden hervorragen. Gleich müssten wir da sein, doch der gute Taxifahrer fuhr einen Umweg, und zwar über drei Schlepper. Plötzlich hielt der Wagen an, ein Ägypter beugte sich ins Auto und erklärte, dass wir an den Pyramiden zu Fuß furchtbar lange laufen müssten und das es doch viel spannender wäre, jetzt mit einem Pferd weiterzureiten.
Wenn ich reiten wollen würde, dann hätte sich Petra für die Abordnung in Reykjavik bewerben können.
Also weiter, die nächste Masche kam, diesmal an einem Checkpoint, jemand zeigt mir seinen ägyptischen Büchereiausweis mit vielen bunten, arabischen Schriftzeichen. Wieder die gleiche Leier.
Diesmal war ich etwas genervt, ob dieser Dreistigkeit, und habe ihm erklärt, dass wir nicht reiten wollen,Weder auf einem Pferd, noch einem Kamel oder einem Esel. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich bereit wäre, es mir eventuell anders zu überlegen, wenn er noch irgendwo ein gebrauchtes Mammut hätte. Man weiß ja nie, was in irgendwelchen Hinterhöfen noch so rumsteht.

Dann bog das Taxi ab, ein dicker, großer Ägypter in fußbodenfarbenen Kaftan mit Arafats Wischlappen auf dem Kopf stieg zu und versuchte uns von der Großartigkeit einer Kutschfahrt zu den Pyramiden zu überzeugen. Schließlich würden uns knappe zehn Kilometer Fußmarsch durch die Hitze erwarten.
Da habe ich ihn gesagt, den Satz, den ich bei Berlin-Touristen bei Anblick eines Velotaxis am meisten hasse: "Wir haben gesunde Füße".
Inzwischen amüsierte sich der Taxifahrer sichtlich über unsere Hartnäckigkeit. Also ging es weiter, wir wurden zum Eingang gebracht. Auch wirklich zum richtigen Eingang, dort haben wir schnell den Eintritt bezahlt, und rein.
Was dann drinnen passierte, das kommt später.

1 Kommentar:

  1. Welch löbliche Standfestigkeit! Wir hielten damals die Sache mit dem Kamel für eine gute Idee. Für den gleichen Preis hätten wir uns auch 30 Mal in einem gut klimatisierten Kino Die Mumie, Folge eins bis 24 angucken können. Auf Logenplätzen und mit großem Popcorn. Bleibt zu hoffen, dass der Kameltreiber das Geld nicht alles in weitere glitzerne Dolce&Gabbana-Simulationshemden angelegt hat...

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